SM Aerobic 2017 in Villars-sur-Ollon
Da war es, das lang ersehnte Wochenende!
Am Samstag 25. November um 12:30 Uhr fuhren wir los an die Aerobic Schweizermeisterschaften 2017. Nach unserem 2. Platz am Stausee Cup waren unsere Erwartungen noch etwas gestiegen. Unsere Motivation grösser denn je.
So stiegen wir alle gut gelaunt in den Bus Richtung Villars-sur-Ollon, wo die SM stattfand. Der Austragungsort war etwas speziell - ein Bergdorf. Oben angekommen befanden wir uns in einer verschneiten Landschaft. Wir suchten unsere Unterkunft auf, deponierten unser Gepäck und dann nichts wie los zu der Wettkampfstätte, um unser Jugend Aerobic, welches bereits am Samstag startete, zu unterstützen.
Die Wettkämpfe fanden in einer Tennishalle statt, daher war das Ambiente etwas gewöhnungsbedürftig. Wie auch immer, da lag er, der blaue Teppich. So wie es ihn nur an der SM gibt. Das Kribbeln im Bauch flackerte ein erstes Mal auf, die Nervosität. Morgen werden wir auf diesem Teppich turnen.
Doch nun zur Jugend:
Wir gesellten uns zu den Eltern der Mädchen und bildeten so einen kleinen, aber feinen Fanclub. Schon bald stand das Jugend Aerobic des STV Langendorf bereit. Marschierte ein und los ging es. Was dann folgte war einfach nur Hammer! Unsere jungen Damen wandelten ihre Nervosität in Freude und Power um. Sie turnten wie nie zuvor! Die Fortschritte zum letzten Jahr waren riesig. Nach dem super gut geturnten Programm rannten die Frauen zu ihren sehr stolzen Trainerinnen, Nicole und Janine Märki, und es wurde gejubelt. Mit der tollen Note 8.97 und somit dem 11. Rang wurde die tolle Leistung unterstrichen. Macht weiter so!
Nachdem die Wettkämpfe vom Samstag ausgetragen waren, machte sich das Aktiv Aerobic auf zum Abendessen. Die Stimmung war gut, doch langsam machte sich die Nervosität etwas bemerkbar. Aller spätestens als wir vor dem Schlafengehen das Programm nochmals mental durchgingen, da wurde uns wirklich bewusst: Morgen ist es so weit...
Beim Frühstück war dann die Nervosität greifbar, bei manchen mehr, bei andern etwas weniger. Der Tag war da, von dem wir in dieser Saison oft gesprochen haben und an dem die Teilnahme im Finale unser grosses Ziel war. Es wurde einem auch ein bisschen bewusst, dass wir nach dem Stausee Cup zu den Gejagten gehören und nicht mehr zu denjenigen, die jagen. Eine für uns noch ungewohnte Rolle.
In der Wettkampfhalle angekommen hiess es bereits: Wettkampfdress anziehen und aufwärmen. Als wir das Programm in der Aufwärmhalle noch ein letztes Mal turnten, war die Anspannung eines jeden von uns spürbar. Nach dem Aufwärmen, kam die Vorstellungsrunde aller Teams, bei welcher man schon einmal das Feld betritt und der Puls ein erstes Mal etwas höher schlägt.
Nun ging es schnell, schon bald standen wir zuvorderst am Feldrand.
Im Publikum hat sich wieder ein kleiner Fanclub gebildet, einige Jugend Aerobic Kinder sind sogar mit Ihren Eltern geblieben um uns zu unterstützen! Zusätzlich haben noch ein paar aus unserem Verein den Weg ins Bergdorf gefunden. Besten Dank, dass Ihr da wart, um uns zu unterstützen! Es macht immer mehr Spass mit einem lauten Fanclub am Rand zu turnen.
Dann betrat unser Team mit einem breiten Lachen auf den Gesichtern den besagten blauen Teppich. Jetzt raste der Puls. Wir stellten uns auf. Bevor wir auf unsere definitiven Plätze gehen, flüstert uns Marcel immer einen Satz zu: „ Zeiget us wellem Holz dass dir gschnitzt sit!“ Das ist Quasi der Startschuss für unser Team um Sekunden später alles zu geben, was wir können. Und so fingen wir an zu turnen. Jetzt waren wir in unserem Element. Die Freude war da, der Wille genau so. Im Grossen und Ganzen lief alles gut. Es gab trotzdem ein paar Unsicherheiten.
Nach dem letzten Ton brachen wir in Jubel aus. Weil das wir sind, unser Team, so verschieden wir auch sind, wir geben zusammen unser Bestes, verlieren aber auch gemeinsam. Ein Team, das zusammenhält!
Die Nervosität fiel von uns ab, dafür machte sich eine Anspannung breit. Würde das für den Final reichen? Egal auf welchem Rang wird in den Final kommen würden, Hauptsache wir könnten es noch einmal besser machen und alles geben.
Die Note kam raus: 9.53, unser schlechtes Gefühl wurde bestätigt. Trotzdem wagten wir noch zu hoffen, dass es irgendwie reichen würde für den 6. Platz, den wir für den Finaleinzug benötigten! Denn auch andere gute Teams hatten kleine Unsicherheiten im Programm. Aber dann brach für diesen Tag eine kleine Welt zusammen; wie letztes Jahr landeten wir auf dem 7. Platz. Kein Final. Eine Riesenenttäuschung, Tränen flossen, viele Tränen. In dem Moment war das Schlimmste, dass wir uns nicht erklären konnten weshalb. Zusätzlich war es der letzte Wettkampf in dieser Konstellation; Selina und Chrigi werden nächste Saison leider nicht mehr mit uns auf dem Feld stehen. So wollten wir als Team, das so zusammengewachsen ist, unsere Hammersaison mit einer Krönung abschliessen. Und das ging nun nicht.
Wie auch immer, gerade weil wir so ein tolles Team sind, fanden wir alle trotz den Tränen irgendwann im Verlauf des Abends unser Lächeln wieder.
Spätestens beim warmen Empfang im Restaurant National, der uns bereitet wurde.
Und so werden wir im neuen Jahr wieder anfangen zu trainieren und unser Ziel weiter verfolgen, nehmen mit, was wir aus der Vergangenheit gelernt haben. Werden so irgendwann besser mit Nervosität umgehen können, merken wie es ist, der Gejagte zu sein und mehr an uns zu glauben. (P.S. Selina und Chrigi, Ihr seid immer wieder herzlich Willkommen bei uns... ;) ).
Mit neuem Glück, Programm und Dress voll Gas voraus bis zur nächsten Schweizermeisterschaft 2018 in Frauenfeld!