SMV 2012 in Bern - ein Wechselbad der Gefühle
Grenzenlose Freude über gelungene Auftritte in regem Abtausch mit herben Enttäuschungen prägten die diesjährige SMV in Bern aus Sicht des STV Langendorf. Was zurückbleibt ist das unverwechselbare Gefühl, Teil eines Vereins zu sein, auf den man mehr als stolz sein kann.
Mit grossen Ambitionen reiste die Aktivsektion nach Bern an die Schweizermeisterschaften im Vereinsturnen 2012. Mit dem Wissen, im Gepäck eine minutiöse Vorbereitung und eine bisher äusserst erfolgreiche Saison zu haben, waren diese Zielsetzungen auch durchaus richtig angesetzt. Die Stimmung in den Kleinbussen war spürbar ehrgeizig und locker zugleich.
Geräteturnen – rasant wachsende Leistungsdichte auszumachen.
Als erstes durfte sich die Gerätesektion an den Schaukelringen beweisen. Als allererster Verein am Gerät war es an uns, eine erste Duftmarke zu setzen und die Messlatte für die Konkurrenz möglichst hoch anzusetzen. Die Stimmung in der Turnhalle war, gelinde gesagt, frühmorgendlich. Unsere mitgereisten Fans und Vereinsmitglieder gaben jedoch alles um dies zu ändern. Die 16 köpfige Geräteriege enttäuschte die Zuschauer nicht. In einem äusserst guten und spektakulären Ablauf konnte das Potenzial abgerufen werden. Die Leitung wie auch die Turner selber waren hoch zufrieden und warteten gespannt auf die Note. Diese beherbergte dann doch ziemliches Frustpotenzial. Mit 9.13 und somit zwei Zehntelsnoten schlechter als im Vorjahr war es klar, dass der Einzug in die besten Zehn - oder noch mehr - sehr schwer zu realisieren würde. Am Ende fand sich der STVL auf dem 13. Schlussrang wieder. Es ist deutlich zu erkennen, dass unsere vereinseigene Leistungssteigerung in einem zähen Wettlaufen mit der schweizweiten Steigerung der Leistungsdichte steht. Denn obwohl die Note eher tief ausfiel, war sie im Quervergleich sicher nicht abwegig. Es liegt nun an uns, in der nächsten Saisonvorbereitung noch härter zu arbeiten um die erfreuliche Aufwärtskurve so weiterführen zu können.
Gymnastik Bühne – Top 10 haarscharf erreicht
Als nächstes zeigten die Damen des GYB Teams ihr Können. Im schon recht gut gefüllten Leichtathletik Stadion vor der eindrücklichen Kulisse des Stade De Suisse gelang sogleich eine bezaubernde Vorführung. Mit schier grenzenloser Eleganz versüssten die Damen den Zuschauern die rund fünf Minuten und riefen punktgenau eine Bestleistung ab. So rechnete man sich doch eine höhere Benotung als die schliesslich erreichten 9.30 aus und war im ersten Moment enttäuscht. Zumal nur schwer zu nachvollziehen war, wo genau die 7 Zehntel liegen geblieben sind. Vielleicht liegt es daran, dass unsere Damen nicht einen solchen Zirkus auf der Bühne veranstalten, wie er zum teil sonst zu bestaunen ist. Am Ende resultierte der 10. Rang, auf welchen frau sicher stolz sein kann!
Gymnastik Kleinfeld – das Resultat liegt schwer auf dem Magen
Wow! Was für eine wuchtige Performance von unserem Gymnastik Kleinfeld Team! Mit einer nahezu perfekten Vorstellung sicherte man sich den Finaleinzug mit einer Traumnote von 9.79 im Handumdrehen. Dies zu toppen schien fast nicht machbar. Was die Truppe dann jedoch am Sonntag auf den Platz zauberte enteilt dem Universum meines Adjektivwortschatzes. Elektrisierend. Perfekt. Am Limit des Könnens. Das Publikum tobte und peitschte die Turner zusätzlich zu Höchstleistungen. Das anschliessende Freudentaumeln und die Nervosität während der Rangverkündigung wurden dann äusserst jäh beendet. Platz zwei mit 10, in Worten zehn, Rangpunkten. Die Enttäuschung war (und ist) riesig, die Tränen flossen. Zum Glück, und auch dies zeichnet unseren Verein aus, wichen die negativen Gefühle sehr schnell dem Stolz und der Freude über das Erreichte.
Fazit – der Stolz und das Gemeinschaftsgefühl überwiegen
Ja, der Zweite ist der erste Verlierer und nein, wir haben unsere Ziele nicht erreicht. Trotzdem dürfen wir auf unseren Verein mehr als stolz sein! Die Leistungen waren hervorragend, nicht nur an der SMV sondern während der ganzen Saison! Der Zusammenhalt im Team wird auch durch Enttäuschungen weiter zusammengeschweisst. Wir schauen mit geschwellter Brust zurück und mit geballter Faust nach vorne. Der STV Langendorf ist vital wie eh und je! Wir freuen uns nun auf die kommende Zeit mit der Turnshow und bereits jetzt wieder auf die nächste Saison! Danke allen Fans, Organisatoren, Kampfrichtern und MitturnerInnen, welche den Turnsport so einzigartig machen!