Reisebericht Mittwochsturner in Budapest

Reisebericht der 3ten Internationalen Kulturreise der polysportiven Mittwochsturner Langendorf

Donnerstag, 19. Mai – Ungarn ruft

Ab einem gewissen Alter kann man es riskieren die RM’s (Reisegruppenmitglieder) ganz auf sich alleine gestellt erst am Bahnhof Solothurn zu versammeln, dachte sich der RL (Reiseleiter) bei den Vorbereitungen … und siehe da Punkt 09:40 sogar 5 min. vor dem abgemachten Sammelzeitpunkt waren wir vollzählig. Somit war die Erste Hürde bereits geschafft. Wir - das heisst 15 sportliche, kulturinteressierte und reisefreudige Mittwochsturner, welche die gewonnene Zeit sofort sinnvoll zu nutzen wussten und uns daher sofort ins Bahnhofbuffet begaben. Nach der Stärkung im Buffet – ist ja schon fast 10:00 Uhr dachte ich mir und bestellte da der Durst bereits gross war ein Hopfentee – begaben wir uns in den Zug nach Genf. Nach dem Umsteigen in Biel wurde die Reisezeit sinnvollerweise mit einem Crash-Kurs in Ungarisch genutzt. Der Dozent, ein bereits älterer – in Tat und Wahrheit der älteste - dafür umso ausgewiesener Ungarnkenner vermittelte der RG (Reisegruppe) unter dem Motto „Das wichtigste auf ungarisch – hilfreiches zum überleben in Budapest“
Wörter wie:
Kesselgulasch – bográcsgulyas
oder kleine Sätze wie:
„ich habe Durst“ – szomjas vagyok
Da der Gruppe das Lernen und vor allem die Aussprache keine grösseren Probleme bereiteten, konnten wir den Kurs in der dafür vorgesehenen Zeit durchführen. Als Belohnung hatte der Dozent eine Überraschung in Form eines Barackpálinka (Aprikosenschnaps) mitgebracht, welcher innert kürzester Zeit degustiert und von allen als trinkbar befunden wurde.
Am Flughafen Genf angekommen checkten wir ohne weitere Zwischenfälle ein und begaben uns zum Flieger.
Dieses Jahr flog das SweFubweSK (Stumm wie ein Fisch und bleich wie ein Schweizer Käse) RM leider nicht mit und zog es vor auf sicherem Boden zu bleiben. Somit gibt’s von der Reise selbst auch nicht viel zu erzählen. Kaum in Ungarn angekommen kam der RL zum ersten Mal mit der ungarischen Tourismusorganisation in Kontakt. Man konnte am ganzen Flughafen keine Wochenkarten für den öffentlichen Verkehr kaufen. Die nette Dame am Tourismusschalter sagte mir in klaren Worten, dass ich im Bus zuerst 15 Einzelfahrten bis zur nächsten Metrostation kaufen muss und dort anschliessend die Wochenkarten kaufen kann. Geschäftstüchtig dachte ich mir und tat was mir geheissen wurde. Als wir an der Metrostation angekommen waren oder besser gesagt auf der Baustelle der Metrostation versuchte ich unmittelbar für meine 15 RM’s Wochenkarten zu kaufen. Ein kleines Holzhäuschen auf dem Gehsteig stellte sich als Ticketverkaufsstelle heraus.
15 Wochenkarten bitte (in Zeichensprache 2 x beide Hände und 1 x 1 Hand zeigen). Darauf die Ticketverkaufsstellenleiterin ( 1 x 1 Hand und 4 Finger) also nur 6 Wochenkarten zu kaufen. Kurz zusammengefasst folgende Varianten:

1. Ich kaufe für mich und 5 weitere RM’s eine Wochenkarte und überlasse den Rest ihrem Schicksal

2. Ich kaufe nur für mich eine Wochenkarte

3. Ich kaufe keine Wochenkarten und schaue was es sonst noch für Möglichkeiten gibt.

Dem Frieden zu liebe entschied ich mich für Variante 3 und begab mich auf die andere Seite der Metro wo es laut der Ticketverkaufsstellenleiterin weitere Verkaufsstellen gibt. Dort angekommen aufs Neue ein Versuch. Erfolglos, er hatte nur noch 6 Wochenkarten. Netterweise hat er mir diese reserviert während dem ich an einer weiteren Ticketverkaufsstelle, welche er mir freundlicherweise genannt hat, weitere 9 Wochenkarten kaufen ging (nach mir ausverkauft) . Nach diesem touristischen Glanzstück Ungarns war ich für das schlimmste vorbereitet. Gottseidank warteten meine 15 RM’s geduldig auf ihre Wochenkarten und das ohne grössere Reklamation. Eigentlich wollten sie sich die Zeit bei einem Bier verkürzen, was aber an dem einzigen vorhandenen Kiosk nicht möglich war. Mit den Wochenkarten ausgerüstet durften wir nun also die öffentlichen Verkehrsmittel Ungarns für 1 Woche nach Belieben benützen. Nach einem Ritt mit der Metro Jahrgang um die 1959 oder besser gesagt in unserem Alter und somit dem besten Alter, kamen wir wohlbehalten ( nur ein wenig durchgerüttelt) im Hotel an. Das Check In verlief reibungslos und die Zimmer waren schnell in Beschlag genommen. Das Hotel stellte sich als sehr komfortabel heraus wie wir nach dem Zimmerbezug 15 min. später an der Hotelbar bei einem Glas Bier diskutierten. Anschliessend spazierten wir in Richtung Donau um ein Restaurant zu finden. Da eine 15 köpfige Gruppe doch relativ gross ist, teilten wir uns auf 2 Gruppen auf. Das Essen war sehr gut und der Wein ging die Kehle runter wie ein Didier Cuche die Skipiste. Deshalb nahmen wir aus reiner Sicherheitsmassnahme auch gleich ein paar davon. Auch ein Cuche muss ja schliesslich trainieren. Ohne Worte fand man sich nach dem Essen und einem Ersten kurzen Erkundungsgang in Budapest in der Hotelbar wieder. Bei einem Glas Bier tauschten wir den Ersten kulturellen Eindruck Ungarns untereinander aus und begaben uns anschliessend zur Nachtruhe.

Freitag, 20. Mai – Hop on Hop off

Nach der wohlverdienten Nachtruhe schaute ich am Morgen aus dem Fenster von unserem Hotelzimmer und erblickte einen stahlblauen makellosen Himmel – wenn Engel reisen – hat wirklich etwas Wahres an sich davon war ich nun überzeugt. Frohen Mutes nahm unsere Gruppe den Frühstücksraum in Beschlag und wir genossen das reichliche Buffet das zur Auswahl stand. Keiner mit Dächlichappe und Hüftgurt zu sehen dachte ich kurz und vermisste unser nach Brasilien ausgewandertes RM ein klein wenig.
10:00 Uhr Stadtrundfahrt in Budapest stand auf dem Programm. Da wir ein wenig zu früh waren, teilten wir uns auf. Ein paar zum rumspazieren und ein paar zum Kaffee trinken . Um 09:50 Uhr war eine Gruppe bei den Bussen und wartete bis Punkt 10:00 auf die zweite Gruppe welche leider an einem für die 1 Gruppe nicht sichtbaren Ort ebenfalls wartete. So kam es wie es kommen musste eine Gruppe nahm den Bus aber nicht ohne sich vorher zu versichern, dass es ein Bus der roten Linie (Bustour welche wir nehmen wollten) war. Die andere Gruppe wartete nach wie vor an ihrem Ort. Nach 10 min. Fahrzeit sahen wir aus dem Bus die wartende Gruppe. Nach herzlichem zuwinken und netten Worten begab sich auch die zweite Gruppe auf die Besichtigungstour. Leider war es wie sich bald herausstellte bei der ersten Gruppe trotz Zusicherung der Eingeborenen nicht die rote Linie sondern die gelbe. Nichts gegen gelb aber es war halt einfach die falsche Route. Wir beschlossen beim nächsten Stop auszusteigen und die Route zu wechseln. Der nächste Bus mit dem Rest der RG sollte in ca. 35 min. ankommen. Da die Temperaturen in Budapest immerhin annähernd 30 Grad erreicht hatten war das eine ziemlich schweisstreibende Warterei. Exakt nach 35 min. kam der Bus an. Jedoch hatten die Betreiber vermutlich nicht damit gerechnet, dass sich in der Zwischenzeit eine grössere Menschenansammlung bilden würde welche alle in denselben Bus einsteigen wollten. UNSEREN. War natürlich nicht möglich - und so wurden wir auf einen nächsten speziell angeforderten Bus vertröstet, welcher in 10 min. eintreffen sollte. Dies war auch tatsächlich so und wir konnten einsteigen und unsere Tour beginnen. Da wir immer noch in 2 Gruppen aufgeteilt waren und wir eine solch schmerzliche Trennung nicht länger aushalten konnten, wechselte die zweite Gruppe am Aussichtspunkt Gellertberg in den Bus der ersten Gruppe. Endlich waren wir wieder vereint. Vom Gellertberg hat man eine sehr schöne Aussicht auf Pest und die weitere Umgebung. Die schöne blaue Donau ist allerdings nicht so schön blau oder zumindest war sie es nicht als wir dort waren. Es reichte dazu, dass unser RM welches ansonsten immer für ein kurzes Bad gut ist – sei er auch noch so kurz – sich von dieser Gelegenheit distanzierte. Nach der Stadtrundfahrt und vor der Bootsfahrt auf der Donau war Mittagessen angesagt. Direkt auf der Donau gab es ein fest verankertes Boot auf welchem wir uns verpflegen konnten. Dank der grandiosen Aufmerksamkeit eines RM welches festgestellt hatte, das wir genau auf diesem Boot einen Gutschein der Stadtrundfahrt für ein gratis Bier einlösen können, durften wir beruhigt ein 2 Bier bestellen ohne uns in grössere finanzielle Schwierigkeiten zu manövrieren. Nach dem Essen begaben wir uns auf das Boot der Hop on Hop off Donauschifffahrtsgesellschaft. Nicht wirklich das ultimative Tourismuserlebnis der Gegenwart. Aber immerhin sank es während dieser Stunde nicht. Nach der Sightseeing Tour gingen wir die Markthalle besuchen. Sehr interessante Konstruktion mit hunderten von Gemüse- und anderen Lebensmittelständen im Erdgeschoss und ungarische Handwerksständen im Obergeschoss. Man konnte die Gelegenheit nutzen und den liebsten zu Hause ein kleines Mitbringsel kaufen. Das wurde auch von überwältigenden 2 Personen rege benutzt. Der Rest kaufte nichts oder etwas für sich selbst zum Beissen. Nach dem einfinden im Hotel hatten wir nur 15 min. Zeit um die Badehosen einzupacken bevor wir uns in eine der grössten Bäderkomplexe Europas aufmachten. Der ganze Komplex ist wirklich gross und wir hatten eine gewisse Zeit bis wir den richtigen Eingang fanden da in Ungarn ja alles perfekt ausgeschildert ist. Super, dachten wir nach dieser Hitze und dem anstrengenden Tag, endlich eine Erfrischung und ein wenig schwimmen. Rein ins nasse Vergnügen. Ahhh, wie gut ! Trilll, trilll …. Was ist das, woher kommt das ? Erstaunt schauten wir uns um. Da endlich entdeckten wir eine aufgeregte ungarisch sprechende und international gestikulierende Person am Rande des Schwimmbeckens. Wir haben uns unwissend als Touristen geoutet und sind ohne Badekappe ins Nass gesprungen. Schande über uns und raus aus dem kühlen Gewässer. Für Badekappenlose Touristen stand nur das 38 Grad warme Bad zur Verfügung. Besser als nichts dachten wir und setzten uns hinein. Da sich die Temperatur des Bades nicht wesentlich von der Aussentemperatur unterschied, hielt sich der Abkühlungseffekt in Grenzen. Bevor uns das Fleisch vom badenden Leibe fiel verliessen wir das Bad und stärkten uns bei einem wohlverdienten Bier am Schwimmbadrand. Unterdessen doch mit einem grösseren Hunger verabschiedeten wir uns vom Széchenyi Bad und machten uns auf die Suchen nach einem Restaurant. Wie gestern war das Essen hervorragend und der Wein süffig. Nach diesem langen Tag trafen wir uns mal ausnahmsweise an der Hotelbar und liessen den Tag ausklingen. Leider ohne offenes Bier welches ihnen erstaunlicherweise ausging. Es fehlten jedoch 2 RM’s welche sich auf eine private 2er Tour durch Budapest begaben. Nach Erzählungen besuchten sie einige Bars und bunkerten Single Malt Whisky wie zu besten Zeiten. Eines dieser RM’s ist übrigens auf einem Photo beim Planking auf einem Trabi festgehalten worden. (Planking eine Kunstform der Fotografie und ein Internet-Phänomen. Dabei legt sich eine Person mit dem Gesicht nach unten und seitlich angelegten Armen, als ob man in Habt-Acht-Stellung stehen würde, meist an öffentlichen Plätzen steif hin und lässt sich fotografieren. ) Aus zuverlässiger Quelle weiss man, dass sie sich mit einer Rischka herumführen liessen und den sich fast zu Tode strampelnden Chauffeur arg ins Schwitzen brachten. Es sei angemerkt, dass es sich in beiden Fällen nicht um sonderliche Leichtgewichte handelt. (Ich stehe zu meinem Wort.)

Samstag, 21. Mai – Törley Champagner Degustation

Da mir niemand vor Ort weiterhelfen konnte, wo ich die im Internet raus geschriebenen Busse in die Törley Keller finden kann habe ich mich entschlossen einen Bus zu organisieren um wohlbehalten mit der RG dort anzukommen. Bus kam RM’s stiegen ein …. Nach ca. einer halben Stunde kamen wir total entspannt bei Törley an. Im Nachhinein hat sich der Bustransfer als hervorragend herausgestellt und wir buchten ihn auch gleich wieder für die Rückfahrt. Christina unser Somelier wartete bereits um uns in die Champagner Welt von Törley einzuführen. Vor dem betreten der Katakomben mussten wir alle ein Gewand überziehen, welches sehr starke Ähnlichkeit mit dem Batman Cap von unserer letzten Reise nach Porto hatte. Wir sahen aus wie Novizen eines Klosters und so durften wir uns in die Dunkelheit der Champagner Lagerung begeben. Christina erzählte uns wie die Flaschen gelagert werden und auch sonst interessantes über die Geschichte vom Champagner in Ungarn. Nach kurzer Zeit waren wir bereits am Ende mit dem Rundgang und wir durften uns voll und ganz der Degustation widmen. Wir hatten für uns 15 immerhin 8 Flaschen Champagner zu degustieren und unser Urteil darüber abzugeben. Christina führte uns charmant und gekonnt in die Geheimnisse der Welt der Champagner ein. Aber was sehe ich … ein RM ist währen dem Degustieren zu einem leibhaftigen Papst avanciert. Es befand sich ein runder Pappkarton auf seinem Haupt und verlieh ihm so ein ungemein respektvolles aussehen, so dass wir ihn fortan nur noch mit Papst ansprachen. Nach 1 ½ Stunden Degustation kannten auch wir alle Einzelheiten und Finessen der unterschiedlichsten Champagner und mussten für die letzten 2 Flaschen forfait erklären. Christina bedankte sich bei uns aber nicht ohne zu erwähnen, dass wir jederzeit wieder herzlich willkommen sind und wir sie gerne wieder engagieren dürfen. Nach der Dankesrede unsererseits nahmen wir noch die 2 restlichen Flaschen mit und verabschiedeten uns von Christina und Törley. Nach kurzem Warten sind wir anstelle ins Hotel mit dem Bus zur Fischer-Bastion nach Buda gefahren welche uns von einem RM welches als 2 RL fungierte empfohlen wurde. Dort angekommen bezahlten wir den Chauffeur und gaben ihm zusätzlich zum Trinkgeld 1 Flasche Champagner. War das 1. Mal, dass ich ein Ungar lächeln sah. Wir teilten uns in verschiedene Gruppen auf und erkundeten das Burgenquartier individuell. Ein paar gingen anschliessend nach Pest andere machten noch eine Stadtrundfahrt mit der Yellow Line, da die Tickets von gestern mehr als 1 Tag gültig waren. Weitere gingen einkaufen. Apropos Einkaufen es gab ein RM welches sich als Schnäppchenjäger der Ersten Stunde fühlte und stolz seine Jagdbeute 2 Hemden für umgerechnet ca. 10 CHF präsentierte. Gut, dass sein ungarisch nicht perfekt war, sonst hätte er bemerkt, dass er in einem Sekondhand Shop einkaufte. So trägt er zu der internationalen Völkerverständigung bei und trägt als Schweizer ein zwei ungarische Sekondhand Hemden spazieren. Wir sind stolz auf ihn. Nach dem einfinden im Hotel retablierten wir uns kurz bevor wir uns zum Nachtessen aufmachten. Da geschah es, das erste Mal auf unseren 3 Kulturreisen regnete es. Zum Glück befanden wir uns zu diesem Zeitpunkt gerade zufällig auf einer Terrasse und tranken ein Bier. So konnte uns der Regen nichts anhaben. Da der Regen ziemlich stark war bestellten wir wohl oder übel ein zweites und warteten geduldig auf das Ende. Die Zeit verkürzen wir uns durch eine Art wie Kino. Wir positionierten die Stühle alle in einer Reihe, so dass wir den Gehsteig gut in unserem Blickwinkel hatten. Es war fast ein wenig wie ein Miss wet T-Shirt Event. Sobald sich Individuen des anderen Geschlechts unserer Restaurant Terrasse näherten wussten sie instinktiv was ihnen geschehen würde und mussten unter anderem bereits im Vorfeld ihrer Präsentation kichern. Es regnete viel zu kurz und somit konnten wir uns auf die Nahrungssuche machen. Wiederum fehlerfreie Verpflegung. Es ist kaum erwähnenswert aber wir trafen uns tatsächlich auch am Samstagabend in der Hotelbar. Erwähnenswert allerdings ist, dass es immer noch kein offenes Bier gab.

Sonntag, 22. Mai – Auch die schönste Kultur hat mal ein Ende

Fast ein wenig müde von den vergangenen kulturell anstrengenden Tagen schälten sich der RL und sein Zimmer RM aus dem Bett um sich zum Frühstück zu begeben. Die meisten RM’s waren anwesend und ansprechbar. Als letztes stand heute noch ein Gruppenphoto auf dem Programm. Da unser Hotel eine schöne Dachterrasse mit Schwimmbad hatte beschlossen wir dieses aus praktischen Gründen gleich auf dem Dach vom Hotel zu machen. Alle 15 RM’s vereint in ihren design T-Shirts (designed by einem RM aus unseren Reihen). Ein wirklich schönes Bild ist entstanden und wir verliessen die Dachterrasse Richtung Lift um uns nach unten zu begeben. Alles war so harmonisch und vollendet und da geschah es. Ein paar RM’s befanden sich ruhig und mit sich zufrieden bereits in einem von 2 Liften und plötzlich drängte ein weiteres RM – als wäre er verwandt mit einem Holzwurm - in den Lift und hüpfte wie wild darin auf und ab. Es kam was kommen musste – die harmonische Ruhe und die friedliche Atmosphäre wurde durch diese 1te RM jäh durchbrochen. Alle Liftinsassen mussten den Lift in Folge nicht mehr Funktionierens verlassen und den 2ten Lift besteigen. Aus Sicherheitsgründen wurde dem Fehlhaften RM der Zutritt verweigert und man vertröstete ihn auf eine nächste Mitfahrgelegenheit. Beim späteren Treffen in der Hotellobby konnte man ungarische Liftmonteure bei der Arbeit beobachten. Was laut Erzählungen an und für sich ein Glücksfall darstellte, da die Ungarn nicht unbedingt für ihre Liebe zur Arbeit bekannt seien. Die Zeit bis zur Abreise konnte individuell gestaltet werden. Eine Gruppe besuchte den Heldenplatz und seine Umgebung. Eine weitere Gruppe suchte sich ein ruhiges Plätzchen in einem Restaurant um ein Bier zu geniessen und weitere bereiteten sich mental auf die Rückkehr vor. Unser Abflug ist um 16:15 somit haben wir genügend Zeit noch etwas zu trinken bevor wir das Hotel um 13:30 Richtung Flughafen verlassen. Wir haben entschieden erneut auf unseren lächelnden Chauffeur zurückzugreifen damit er uns an den Flughafen bringen kann, da der Weg dorthin doch mit einigen Strapazen verbunden ist. Den aufmerksamen Lesern kommt vielleicht folgende Passage bekannt vor. Am Flughafen angekommen bezahlten wir den Chauffeur und gaben ihm zusätzlich zum Trinkgeld 1 Flasche Champagner. Das war die letzte und das 2. und letzte Mal, dass ich ein Ungar lächeln sah. Am Flughafen brauchten wir noch mehr oder weniger unsere HUF (Hungarian Forint) auf und verpflegten uns noch ein letztes Mal in Ungarn. Die Reise selbst verlief ohne weitere erwähnenswerte Zwischenfälle und auch die Reise mit dem Zug nach Solothurn war angenehm ruhig. Unser Papst in Spe rief aus dem Zug den Chef vom Restaurant National an, ob er für 13 hungrige Mittwochsturner nach einer anstrengenden Kulturreise noch etwas zu Essen bereithalten könnte , was dieser erfreulicherweise auch zu fortgeschrittener Stunde tat. Ein Merci an dieser Stelle auch an ihn. Er hat uns quasi vor dem sicheren abendlichen hungern bewahrt. Um 23:00 war die 3te Internationale Kulturreise zu Ende und wir hundemüde. Ein dickes Dankeschön an alle RM’s